Gott wird Mensch

 

Hier wird für mich eine der großen Schwierigkeiten unseres Umgangs mit Sprache wieder einmal sehr deutlich bzw. sehr anschaulich illustriert.
Die Aussage: »Ich glaube an Gott« kann also sowohl bedeuten, dass ich vermute das es Gott gibt als auch dass ich nicht weiß ob es ihn gibt.

Die Erkenntnisfähigkeit eines Menschen wird hier durch seinen ungenauen Umgang mir der Bedeutung eines Wortes erschwert. Also nur derjenige, der eine weitere inhaltliche Qualität in seine Frage nach Gott einflechtet wird ein Verständnis erreichen können.
Für den Anfang würde ich jedem Suchenden die Bitte mit auf den Weg geben die Aussage: »Ich glaube an Gott« durch: »Ich halte es für möglich, dass es Gott gibt« zu ersetzen, damit er etwas konkretere Erkenntnisse erlangen kann.




Lieber ................,

Ich habe zur Zeit nur wenig Zeit für die Foren, aber in der Kürze liegt die Würze.

Wir Deutschsprachige betonen auch in religiösen Fragen sehr stark die Verstandesebene. Im biblischen Verständnis von "Glaube" geht es natürlich auch nicht um Hirnabschalten, sondern um ein gesundes Miteinander von Herz und Verstand.
Nicht mein Glaube schafft Gott, sondern Gott schenkt mir den Glauben, damit ich ihn erkennen und ihm vertrauen kann.



 

Zitat:

Gott ist weder Mann noch Frau noch Kind. Soweit stimme ich Dir zu. Dennoch glaube ich, dass das Bild vom Vater auch einfach aus gesellschaftlichen Gründen gewählt wurde. Erstaunlich ist jedoch, dass viele Menschen in Zusammenhang mit Gott an einen alten Mann denken, der irgendwo im Himmel sitzt. Die nach oben zeigende Hand mit der Geste des Zeigefingers untermalt das manchmal ganz schön.

Ich erinnere mich an einen Kommentar eines Mönchs, der auf solch eine Geste mal anmerkte: »Zeig nicht mit dem Finger nach oben, wenn Du über Gott sprichst. Er mag das nicht. (frei aus dem engl. übersetzt)« Das war in dem Zusammenhang in dem er das sagte allerdings nicht sehr ernsthaft als Belehrung gemeint, sondern nur als ein persönlich ermutigender Kommentar Gott nicht im Himmel zu suchen.

Vielleicht sollte man das Bild vom Vater mal etwas weniger verwenden, denn die meisten - gerade jüngeren Menschen (Kinder) - prägen sich das ein und sind später sehr verwirrt wenn es um Gott als weder männlich noch weiblich geht.



J e d e r  Vergleich hinkt, insbesondere der Vergleich, der Gott zu beschreiben versucht. Wie so oft ist aber auch hier Jesus selbst das entscheidende Kriterium.
Wenn er sagt: "So sollt ihr beten: Vater unser im Himmel,..." dann dürfen und sollen wir eben dieses tun.

Ich zeige gerne mit dem Finger nach oben:
Natürlich ist Gott überall: mitten unter uns, in unserem Herzen,... aber er bleibt eben immer auch der unendlich Größere, Unfassbare.


 

 

Zitat:
Da ist schon die große Schwierigkeit über die wir ausführlicher reden sollten. Ist Jesus der Mensch gewordene Gott? Und was lehrt mich Jesus über meine persönliche individuelle Beziehung zu Gott?
Wie kann ich mich dem Vater nähern, seinem Wort lauschen, seine Liebe fühlen, seine Nähe spüren. Oder kann ich das als normal sterblicher Mensch nicht?


Wir stehen in der Adventzeit, Weihnachten ist nahe.
Was bedeutet Weihnachten in drei Worten?


Gott wird Mensch.

 

Gruß und Segen
pfaffenheini

 

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