Der dreifaltige Gott
Interessant,
dass selbst diese große Frage einen historischen Hintergrund hat.
Das jüdische Volk hat in seiner polytheistischen
Umwelt Jahrhunderte gebraucht, um immer tiefer zu verstehen, dass es nur einen
Gott gibt.
Dieser Glaube war zur Zeit Jesu schon fest verankert.
Und jetzt kommt Jesus und sagt:
"Deine Sünden sind dir vergeben."
Entweder ist dieser Mensch geistesgestört oder er ist mehr als nur ein Mensch.
Jetzt könnte man sagen: "Jesus ist Gott." Also ein Gott in einer Person.
Nun betet dieser Jesus aber auch zu seinem Vater
im Himmel.
Auf einzigartige Weise.
In tiefster Gemeinschaft.
Ein Gott in zwei Personen.
Und schließlich bringt er selbst die dritte göttliche Person ins Spiel.
"Wenn ich gehe, werde ich einen anderen Beistand zu euch senden, der für immer
bei euch bleiben wird."
Der Heilige Geist.
Ein Gott in drei Personen.
Und jetzt wird's konkret!!!!!!!!!!!!!
Den dreifaltigen Gott kann man nämlich live erleben.
Ich weiß nicht, ob du überhaupt betest, aber wenn ja, dann probier einmal
folgendes aus:
1. Wenn du betest, spürst du hoffentlich die Gegenwart von jemandem.
Es ist
jemand da, zu dem du sprichst. Gott der Vater.
2. Wenn du betest, dann spürst du auch in dir die
Anwesenheit
Gottes, die dich zum Gebet führt.
Gott der Sohn, Jesus Christus, der seit der Taufe in dir lebt.
3. Zwischen dir und deinem "Gegenüber" gibt es eine Verbindung.
Gott der Heilige Geist.
Bei jedem
Gebet bist du also schon mitten drin im Geheimnis des dreifaltigen Gottes.
Gott ist
einzig.
Gott ist Gemeinschaft.
Beten? Just do it.
Den Glauben
an den Dreifaltigen Gott hat sich
nicht
irgendein Mensch ausgedacht, denn dazu ist er viel zu erhaben und unpopulär. Das
macht das Ganze andererseits wieder umso glaubwürdiger.
Gott selbst hat sich auf diese Weise offenbart,
und
zwar Schritt für Schritt, wie ich es in meinem posting zu erklären versucht
habe.
Und es ist am Ende eben gerade nicht eine göttliche Person in drei Verkleidungen
oder Ausprägungen.
Wieder einmal können wir auch hier über Gott eher sagen, was er nicht ist, als
sagen, was er ist.
Dazu noch eine kleine Geschichte:
Der heilige Augustinus hat eines der bedeutendsten Werke über den Dreifaltigen
Gott geschrieben.
Als er während der
Arbeiten daran,
eines Tages
in tiefen Gedanken
versunken
am Strand seiner Heimatstadt spazieren ging, sah er einen kleinen Buben. Dieser
hatte in den Sand eine Grube gegraben und lief nun mit einer Muschel in der Hand
immer wieder zum Wasser, füllte die Muschel, und
goss
den Inhalt dort hinein.
Augustinus fragte ihn: "Was tust du da?"
Der Bub antwortete:
"Ich
schöpfe das Meer aus."
Augustinus: "Das wird dir nie gelingen."
Darauf der Bub, der der Legende nach ein Engel war: "Eher werde ich das Meer
ausschöpfen, als es dir gelingen wird,
das
Geheimnis des Dreifaltigen Gottes auszuschöpfen."
In diesem Sinne:
Spring hinein ins Geheimnis!